So verhindern Sie Brände in Ihrem Speicher für Balkonkraftwerke
Mit der zunehmenden Verbreitung von Solarstrom und Heimspeichern rückt die Brandsicherheit immer stärker in den Fokus von Hausbesitzern. Das Verständnis der potenziellen Risiken und die richtigen Vorsichtsmaßnahmen sind entscheidend, um Ihre Familie und Ihr Eigentum zu schützen. Dieser Leitfaden bietet wichtige Sicherheitstipps.
Ursachen von Systembränden verstehen
Das Brandrisiko in einem Solarspeicher geht in erster Linie von den Eigenschaften von Lithium-Ionen-Batterien aus. Unter bestimmten Bedingungen kann es in einer Batterie zu einem thermischen Durchgehen kommen – einer Kettenreaktion, die extreme Hitze erzeugt – und zu einem Brand führt. Moderne Systeme verfügen zwar über mehrere Schutzmechanismen, dennoch sollten Sie sich der folgenden Risiken bewusst sein:
- Unsachgemäße Installation: Fehlerhafte Verkabelung oder zu dünne Kabel können zu Überhitzung oder Kurzschlüssen führen.
- Physische Schäden: Stöße, Stürze oder harte Schläge bei der Handhabung können die innere Struktur (z. B. den Separator) beschädigen und einen internen Kurzschluss verursachen.
- Umweltfaktoren: Längere direkte Sonneneinstrahlung oder unzureichende Belüftung können die Batterietemperatur über den sicheren Betriebsbereich hinaus ansteigen lassen (ideal: 10–25 °C) und das Risiko eines thermischen Durchgehens erhöhen.
- Ausfall des Batterie-Management-Systems (BMS): Ein defektes BMS kann zu Überladung oder Tiefentladung führen und damit die chemische Stabilität der Batterie gefährden.
- Schlechte Gerätequalität: Der Einsatz nicht zertifizierter oder minderwertiger Komponenten ist riskant, da Temperaturkontrollen und Überhitzungsschutz unzureichend sein können.
Ein besonders sicherer Ansatz ist die Nutzung von halbfesten LiFePO₄-Akkus, die durch ihre spezielle Zellchemie und Bauweise das Risiko von Bränden deutlich reduzieren und neue Maßstäbe in puncto Sicherheit setzen.
Einen sicheren Installationsort wählen
Der Standort Ihres Systems hat direkten Einfluss auf Sicherheit, Effizienz und Lebensdauer. Die richtige Umgebung ist der erste entscheidende Schritt zur Minimierung von Brand- und Korrosionsrisiken.
Empfohlene Standorte:
- Ein gut belüfteter Keller oder ein separater Technikraum mit stabiler Temperatur (ideal: 10–25 °C).
- Ein eigener, feuerfester Raum.
- Ein witterungsgeschütztes, zertifiziertes Außengehäuse, das sowohl physischen Schutz als auch Umweltschutz bietet. Hinweis: Direkte Witterungseinflüsse (Regen, Schnee, extreme Temperaturen) sind in der Regel nicht empfehlenswert, da sie Sicherheit und Lebensdauer erheblich beeinträchtigen. Wenn eine Außenmontage erforderlich ist, muss ein vom Hersteller zugelassenes Gehäuse mit passender IP-Schutzklasse verwendet und die Installationsvorgaben strikt eingehalten werden.
- Ein Bereich abseits der Hauptwohnräume, frei von brennbaren Materialien und leicht zugänglich für Wartung und Inspektion.
Zu vermeidende Standorte:
- In der Nähe von Wärmequellen wie Heizungen, Kesseln oder Tanks.
- In geschlossenen, unbelüfteten Räumen ohne Temperaturüberwachung.
- In Wohnräumen wie Wohnzimmern oder Schlafzimmern.
Zentrale Sicherheitsmaßnahmen
Befolgen Sie diese Grundsätze bei Installation und Betrieb, um Risiken zu minimieren:
- Fachgerechte Installation: Unverzichtbar. Die Installation muss von einem qualifizierten Elektrofachbetrieb mit entsprechender Zertifizierung (z. B. nach VDE-Vorgaben) durchgeführt werden, um korrekte und sichere Anschlüsse zu gewährleisten. Dazu gehört auch die Einhaltung der Herstellervorgaben zum Abstand. Beispielsweise sollte das Batteriesystem so nah wie möglich am Wechselrichter installiert werden (in der Regel wenige Meter), um Leistungsverluste zu vermeiden und die sichere Energieübertragung sicherzustellen.
- Abstände einhalten: Den Bereich um das Gerät – insbesondere Lüftungsöffnungen – freihalten. Mindestabstände zu Wänden, Decken und anderen Objekten (vor allem brennbaren Materialien) gemäß Herstellerangaben beachten.
- Temperatur kontrollieren: System in einem kühlen, gut belüfteten Raum aufstellen, um extreme Temperaturschwankungen zu vermeiden.
- Vor Feuchtigkeit schützen: Installationsbereich muss vor Regen, Schnee und Feuchtigkeit geschützt sein, um Korrosion und Kurzschlüsse zu verhindern.
- Regelmäßige Kontrollen durchführen: Herstellervorgaben zur Inspektion elektrischer Verbindungen, zur Prüfung auf physische Schäden und zur Überwachung von BMS-Warnmeldungen befolgen.
- Überwachungssystem nutzen: Aktivieren Sie alle verfügbaren Fernüberwachungsfunktionen, um Echtzeit-Statusmeldungen und sofortige Warnungen bei Problemen zu erhalten.
Sichere Energiespeicherbatterie auswählen
Bei korrekter Installation und Wartung ist das Gesamtrisiko gering. Bei der Auswahl einer Batterie sollten Sie Produkte bevorzugen, die die relevanten europäischen und deutschen Sicherheitsnormen erfüllen, wie etwa:
- VDE-AR-E 2510-50: Deutsche Anwendungsregel für stationäre Energiespeichersysteme.
- IEC 62619: Internationale Norm für Sicherheitsanforderungen an Lithium-Ionen-Zellen und -Batterien in stationären Anwendungen.
- IEC 62933: Internationale Norm für Sicherheit von stationären Energiespeichersystemen.
- CE-Kennzeichnung: Obligatorisch in der EU, bestätigt die Einhaltung der europäischen Sicherheitsrichtlinien.
Unsere Empfehlung: Wählen Sie ausschließlich renommierte Hersteller, deren Produkte nachweislich diese Sicherheitsstandards erfüllen. Ein Beispiel ist die Indevolt SolidFlex 2000 – ein halbfeste LiFePO₄ Balkonkraftwerk mit Speicher, das besonders sicher, skalierbar und für den Heimspeicherbereich optimiert ist. Der Einsatz nicht zertifizierter oder unbekannter Geräte erhöht das Risiko erheblich.
Was tun, wenn es zu einem Brand kommt
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Brandes sehr gering ist, ist es wichtig, vorbereitet zu sein:
- Sofort den Notruf 112 wählen: Geben Sie klar an, dass es sich um ein Speichersystem im Haus handelt, und nennen Sie den genauen Standort.
- Strom abschalten (nur wenn gefahrlos möglich): Falls ohne Risiko möglich, AC- und DC-Trennschalter betätigen, um die Akkus vom Netz und den Solarmodulen zu trennen.
- Unverzüglich evakuieren: Alle Personen aus dem Gebäude bringen. Türen und Fenster beim Verlassen schließen, um die Brandausbreitung und Rauchentwicklung zu verlangsamen.
- Nicht selbst löschen: Lithium-Ionen-Brände setzen giftige, gefährliche Gase frei. Löschversuche mit Wasser können hochgefährlich sein, da sie zu heftigen Reaktionen und der Bildung von brennbarem Wasserstoff führen können. Löscharbeiten sind ausschließlich Aufgabe der Feuerwehr.
- Feuerwehr informieren: Sobald Sie sich in Sicherheit befinden, den Einsatzkräften den Standort und den Batterietyp mitteilen.