Balkonkraftwerk im Netz: So funktioniert die Einspeisung
Balkon-Solaranlagen sind nicht nur praktisch für den Eigenverbrauch – sie können auch Strom ins Netz einspeisen. Doch lohnt sich das wirklich? In diesem Artikel erklären wir, wie Netzeinspeisung technisch funktioniert, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, wie viel man dafür bekommt und warum der Eigenverbrauch oft die bessere Option ist – besonders mit Batteriespeicher.
Immer mehr Haushalte in Deutschland entscheiden sich für eine Balkon-PV-Anlage, um Stromkosten zu senken und aktiv zur Energiewende beizutragen. Doch neben dem Eigenverbrauch stellt sich eine weitere wichtige Frage: Kann man mit dem erzeugten Strom auch ins Netz einspeisen – und wenn ja, lohnt sich das überhaupt?
In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte zur Netzeinspeisung der Energie ihrer Balkon-Solaranlage: von der technischen Anbindung über die Unterschiede zwischen Eigenverbrauch und Einspeisung, bis hin zu Zähleranforderungen, Registrierungsprozessen und Wirtschaftlichkeitsanalysen.
Wie kann der Strom einer Balkon-Solaranlage genutzt werden?
Eine Balkon-Solaranlage – auch als Plug-&-Play-Solaranlage bekannt – ist ein kompaktes Photovoltaiksystem für Mieter, Wohnungseigentümer und Balkonnutzer. Sie wandelt Sonnenlicht in nutzbare elektrische Energie um und speist diese direkt ins Hausnetz ein.
Der Anschluss ist denkbar einfach:
Über einen Wieland- oder Schuko-Stecker wird die Anlage an eine normale Steckdose angeschlossen, anschließend wandelt ein integrierter Wechselrichter den Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom. Der Strom wird daraufhin direkt zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Falls der Solarstrom nicht ausreichen sollte, übernimmt automatisch das öffentliche Netz.
Wird mehr Strom erzeugt als verbraucht, gibt es zwei Möglichkeiten diesen Strom trotzdem zu verwerten:
Man kann einerseits die Energie ins netz einspeichern, oder andererseits in einer Batterie für spätere Benutzung aufbewahren.
Tipp: Solaranlagen kommen normalerweise mit einem Schuko-Stecker, aber um die die Energieumwandlung am effizientesten zu gestalten, rät der Verein Deutscher Energie einen zusätzlichen Ankauf eines Wieland-Steckers.
Wir empfehlen folgende Solaranlage: INDEVOLT Balkon-Solaranlage (4x225W Module, 600/800W Mikro-Wechselrichter)

Indevolt Flexible Solarpanels (225W, 4er-Pack)
499,00 €
Leicht, flexibel, per App steuerbar – es kann bis zu 167 € Stromkosten jährlich sparen.
Eigenverbrauch oder Einspeisung: Was ist der Unterschied?
Wie vorher erwähnt, gibt es zwei Arten die überschüssige Energie zu verwenden, beide bringen ihre Vor-und Nachteile, die im Folgendem erläutert werden.
Der größte Vorteil des Eigenverbrauchs ist natürlich die Kostensenkung. Eigen produzierten Strom zu benutzen entlastet den Preisaufwand für den Ankauf von Strom. In Deutschland kostet der Strom im Schnitt 38-45 ct/kWh, die Einspeisung ins Netz wird jedoch nur mit 8-12 ct/kWh vergütet.
Zudem ist unabhängiger von dem allgemeinen Stromnetz. In Fällen von Ausfall oder Störungen kann man immer noch zuverlässig den eigenproduzierten Strom benutzen.
Im allgemein lässt sich erschließen, dass die Eigennutzung mehr profitabel ist als die Einspeisung ins Netz. Hier folgenden wird im Detail erläutert wie beide Verfahren funktionieren und deren Voraussetzungen.
Option 1: Einspeisung ins öffentliche Netz
Um ins Stromnetz einspeisen zu können braucht man vorher einen Vertrag mit dem Stromanbieter, um die machen zu dürfen. Menge und Vergütung müssen vorher auch festgelegt werden. Das Umwandeln des Stromes und das Einspeisen macht die Anlage dann automatisch. Aufgrund des bürokratischen Aufwandes und des sehr geringen Geldes empfehlen wir jedoch eine den restlichen Strom für Eigenverbrauch zu nutzen.
Option 2: Speicherung in Batteriesystemen
Um den Strom für Eigenverbrauch zu nutzen, benötigt man eine Batterie um den überschüssigen Strom zu speichern. Zwar ist die Anfangsinvestition recht groß, langfristig ist es aber ein sich rentierender Betrag. Wir empfehlen hierfür die Indevolt BK1600 Serie.
Wenn sie dennoch Einspeisen wollen, können sie auch staatliche Vergütungen beantragen.
Gemäß dem deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erhalten PV-Anlagen bis zu 100 kWp eine Einspeisevergütung. Wie vorher erwähnt beträgt der Betrag aus dem Stand 2024 ca 8 ct/kWh.
Folgende Kriterien müssen erfüllt werden:
- Gerätevoraussetzung: die Anlage darf nicht mehr als 800W produzieren.
- Einrichtevoraussetzung. Installation nach Vorgaben der Bundesnetzagentur ist verpflichtend.
- Zusätzliche Geräte: die Verwendung eines Zweirichtungszählers ist vorgeschrieben.
- Registrierungsvoraussetzungen: Die Registrierung bei Marktstammdatenregister (BNetzA) der Bundesnetzagentur mit den Systembeschreibungen sind benötigt. Eine Anmeldung bei dem Lokalem Netzbetreiber ist dringlichst zu empfehlen.
- Sonstige Voraussetzungen: Daten und Regelungen sowie Gesetze rund um die Solarenergie müssen beachtet werden.
Antragsprozess:
- Registrierung bei der Bundesnetzagentur: Sie registrieren Ihre Balkon-Solaranlage beim Marktregister der Bundesnetzagentur.
- Meldung beim Netzbetreiber inkl. Netzprüfung: Wenden Sie sich an Ihren lokalen Netzwerkbetreiber, um Ihr System zu registrieren. Dieser führt Kompatibilitätstests durch, um sicherzustellen, dass Ihr System sicher und reibungslos in das lokale Stromnetz integriert werden kann. Im Rahmen dieses Verfahrens wird auch überprüft, ob Ihr Stromzähler für die Erfassung der Strommenge geeignet ist.
- Energieversorger auswählen, der die Einspeisevergütung auszahlt
Erst nach erfolgreicher Registrierung dürfen Sie Strom offiziell einspeisen.
Jedoch ist die Anmeldung bei dem lokalen Netzbetreiber nicht verpflichtend.
Seit 2024 wurde das Verfahren vereinfacht:
Nur die Online-Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur ist erforderlich. Eine zusätzliche Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt.
Wie viel darf eingespeist werden?
Die maximal zulässige Einspeiseleistung beträgt 800 W Wechselrichterleistung. Wird diese überschritten, entfällt das vereinfachte Verfahren.
Wichtig: Auch wenn mehrere Systeme installiert sind, dürfen diese zusammen 800 W nicht überschreiten.
Ist die Einspeisung überhaupt profitabel?
Theoretisch kann die Einspeisung von Strom aus einer Balkon-Solaranlage in das Stromnetz subventioniert werden, aber aus Sicht der tatsächlichen Erträge lohnt sich die Rückspeisung in das Stromnetz nicht.
Nehmen wir als Beispiel eine typische 800-Watt-Balkonanlage, deren jährliche Stromerzeugung etwa 800 kWh beträgt. Selbst wenn man optimistisch davon ausgeht, dass ein Viertel der Strommenge (200 kWh) in das Stromnetz eingespeist werden kann, beträgt der Jahresertrag bei einem Preis von 8,1 Cent pro kWh nur etwa 16 Euro.
Gleichzeitig können die damit verbundenen Hardware-Investitionen (z. B. Kosten für die Installation eines bidirektionalen Stromzählers von möglicherweise über 100 Euro), die jährlichen Betriebs- und Wartungskosten (z. B. Messpunktgebühr von 20 Euro/Jahr) sowie die komplexen Registrierungs- und Steuererklärungsprozesse diesen geringen Ertrag leicht zunichte machen.
Im Vergleich dazu bringt es langfristig gesehen mehr wirtschaftliche Vorteile, den erzeugten Strom vorrangig selbst zu nutzen und sogar in Verbindung mit einem Energiespeichersystem den Eigenverbrauchsanteil zu erhöhen.
Fazit: Priorität für den Eigenverbrauch, da sie effizientere Energienutzung bietet
Um die Wirtschaftlichkeit der Balkon-Solaranlage zu maximieren, sollte vorrangig der Eigenverbrauch erhöht und die Rückspeisung von Strom ins Netz so weit wie möglich reduziert werden. Durch die Kombination mit einem Energiespeichersystem kann überschüssiger Strom tagsüber gespeichert und für den Verbrauch am Abend oder an bewölkten Tagen genutzt werden, wodurch die Energieautarkie erhöht, die Amortisationszeit verkürzt und eine höhere Kapitalrendite erzielt wird.